Leugionär. Ein Atheist denkt „Gott“ nicht. Daraus folgt, dass er keinen eigenen Gottesbegriff besitzt. Deshalb hat er auch keinen Bund mit „Gott“.
Zu einer anderen Zeit an einem anderen Ort:
Sapietist. Ein Atheist denkt „Gott“ nicht.
Quaerulant. Aber wenn er mit einem Theisten spricht und dieser ihm seine Weltanschauung erklärt, dann denkt er doch spätestens da auch „Gott“. Hört er damit auf, Atheist zu sein?
Sapietist. Nein, natürlich nicht. Er denkt „Gott“ zwar, aber er besitzt keinen eigenen Begriff von „Gott“.
Quaerulant. Ein Christ, der dem apostolischen Glaubensbekenntnis folgt, besitzt auch keinen eigenen Begriff von Gott. Er denkt das nach, was andere vor-gedacht haben. Heißt das, dass ein solcher Christ auch ein Atheist ist?
Sapietist. Auf gar keinen Fall. Im Gegensatz zum Christen hat der Atheist keinen Bund mit „Gott“.
Quaerulant. Bedeutet dies, dass z.B. ein Inder, der seinen Göttern opfert, weil er sich einerseits einem bereits vorhandenen Gottesbegriff angeschlossen hat und andererseits, um den fehlenden Bund mit ihnen zu ersetzen, ein Opfer darbringt, um mit ihnen in Verbindung zu treten, ebenfalls ein Atheist ist? Und was ist mit dem Moslem, der dem islamischen Glaubensbekenntnis folgt, das immerhin eine der fünf „Säulen des Islam“ darstellt? Dieser Moslem hat keinen eigenen Begriff von Gott, ebenso wie der Islam keinen Bund mit Gott kennt, sondern ausschließlich die Unterwerfung unter dessen Willen. Heißt das, dass ein solcher Moslem ebenfalls ein Atheist ist?
Sapietist. Nein, denn: Ein Atheist denkt „Gott“ nicht.
Schreibe den ersten Kommentar